Valiant (UK, 2005)

Heute kommen wir mal wieder zu einem etwas unbekannteren Film, zumindest hierzulande. Valiant ist in Deutschland nämlich bisher noch nicht veröffentlicht worden, weder im Kino noch auf DVD. Das ist in meinen Augen etwas verwunderlich, schließlich sind doch CGI-Filme der große Renner in den letzten Jahren gewesen, und zumindest eine DVD-Veröffentlichung wäre sicherlich lohnenswert. Da ich aber ein Fan solcher CGI/Animationsfilme bin, musste ich trotz nur mittelmäßiger Kritiken bei imdb.com und co. bei der Import-DVD aus Großbritannien zuschlagen.

Außerdem kannte ich den Trailer aus dem Internat, der einen sehr guten und witzigen Eindruck auf mich machte. Zudem sind mit dem Producer von Shrek 1 & 2, sowie mit Sprechern wie John Cleese, Tim Curry und Evan McGregor einige große Namen dabei, so dass der Film ja eigentlich nicht sooo schlecht sein kann, oder? Auch die Tatsache, dass Disney den Verleih in den USA übernommen hat, spricht für den Film.

So ging ich also mit gemischten Gefühlen und gemäßigten Erwartungen an den Film heran. Die Story handelt von einer Truppe Brieftauben, die den zweiten Weltkrieg noch zu Gunsten der alliierten Truppen wenden sollen, indem sie geheime Botschaften sicher ans Ziel bringen. Doch leider setzt die Gegenseite finstere Falken (mit genialem deutschen Akzent) ein, um die Brieftauben abzufangen – mit Erfolg. Die Brieftaubengeschwader werden zusehends dezimiert, und nur noch eine traurige Bande aus schlecht ausgebildeten Rekruten (Darunter Valiant, die kleinwüchsige Waldtaube, zwei geistig beschränkte Brüder und eine Londoner Straßenpennertaube) bleibt übrig, um eine extrem wichtige Nachricht zu transportieren…

Die Geschichte verläuft sehr geradlinig von der Ausbildung über den Transport im Kriegsgebiet bis hin zum großen Shodown mit den Falken, bleibt dennoch spannend genug. Richtig überzeugend ist aber der durchgängig vorhandene Humor sowie die schön ausgearbeiteten Charaktere auch bei den Nebenfiguren, wo vor allem die witzigen Auftritte der fränzösischen Widerstandskämpferratte (Maus?) „Sabotage“ sowie der deutsche Falke hervorstechen.

Technisch braucht der Film keine Vergleiche mit der großen Konkurrenz zu scheuen, hier wurde astrein gearbeitet. Die englischen Originalstimmen passen sehr gut zu den Figuren. Hier muss ich aber eine Warnung aussprechen: Die Sprecher haben (fast) alle einen starken britischen Akzent und somit für ein American English gewohntes Ohr evtl. etwas schwer zu verstehen.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich sehr, sehr positiv von Valiant überrascht wurde. Für einen absoluten Topfilm fehlt dem Streifen aber dann doch noch eine etwas interessantere Story, eine etwas längere Spielzeit (der Film geht nur 73 min.) und ein spritzigerer Anfang (der noch etwas lahm ist). Wer aber auch solche Filme steht und der englischen Sprache mächtig ist, sollte den Film meiner Meinung nach unbedingt in seine Sammlung aufnehmen. Fazit: 7/10

Copyright Text: Axel Kothe

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