Guitar Hero II (Activision/Red Octane, PlayStation2, 2006)

Wer hat nicht schonmal davon geträumt, ein Rockstar zu sein und mit der Gitarre in der Hand ganze Stadien zum Beben zu bringen? Genau dieser Traum wird euch zumindest virtuell von der Guitar Hero – Serie erfüllt. Der erste Teil war ein Achtungserfolg für den kleinen Publisher Red Octane und den Entwickler Harmonix (die auch schon für die Sony Musikspiele Frequency und Amplitude verantwortlich sind), der zweite, auch dank Publishing-Partner Activision ein Megaseller. Nur zwei Spiele haben sich auf der PS2 2006 in den USA besser verkauft. Nun endlich hat sich auch dervideospieler das Spiel samt Plastikgitarre zum Angebotspreis unter den Nagel gerissen…

Einerseits natürlich, weil dervideospieler Musikspiele recht gerne mag (aber fürchterlich schlecht in den meisten ist ;) ), andererseits auch um zu verstehen, was hinter dem Hype und der Begeisterung steckt, die dem Spiel von allen Seiten entgegengebracht wird. Nur der hohe Preis und die eigene, praktisch nicht vorhandene musikalität hielten ihn lange Zeit davon ab – ein großer Fehler, wie sich schon bald rausstellen sollte.

Die kleine rote Plastikgitarre hat fünf farbige Tasten welche die ‚Frets‘ darstellen sollen, einen Kippschalter mit dem der Saitenanschlag simuliert wird und eine Whammy-Bar. Wer Fingerlegastheniker, wie ich auch einer bin, ist, der braucht sich aber zunächst keine Sorgen zu machen, denn von den fünf farbigen Fret-Buttons kommen auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad zunächst nur drei zum Einsatz. Auf Medium und Hard kommt jeweils eine Taste dazu, so dass ihr euch langsam dran gewöhnen könnt.

Doch wie funktioniert das Spiel überhaupt? Habt ihr euch einen der 64 Songs (davon 40 idR recht gute Covers von mehr oder weniger bekannten Songs und 24 Originalstücke die von Bands aus dem Dunstkreis der Entwickler stammen) entschieden, blickt ihr auf einen in der unteren Bildschirmhälfte eingeblendeten Gitarrengriffbrett. Auf diesem bewegen sich farbige Punkte auf euch zu, die den farbigen Tasten auf der Gitarre entsprechen. Also müsst ihr den entsprechenden Fret-Button drücken und wenn der Punkt die Anschlagsmarkierung erreicht hat in die Saiten, Verzeihung, den Kippschalter hauen.

Auf easy bleibt es in der Regel bei einem Button, in den höheren Schwierigkeitsgraden müssen oft Akkorde gespielt werden, was bei Guitar Hero bedeutet dass ihr zwei Fretbuttons gedrückt halten müsst. Unterschieden wird außerdem noch zwischen Noten, die ihr nur kurz anspielen müsst und solche, bei denen der Button gedrückt gehalten werden muss. Bei letzteren könnt ihr mit dem Whammybar noch ein wenig den Ton verzerren. Neben den zu spielenden Noten gibt es drei weitere wichtige Anzeigen auf dem Schirm: Der Rockmeter zeigt an, wie zufrieden das Publikum mit euch ist. Wenn es im rotem Bereich landet besteht die Gefahr, dass ihr von der Bühne gepfiffen werdet -> Game Over. Links ist die Multiplier Anzeige, die durch lange Kombos nach oben getrieben wird. Schließlich gibt es noch die Starpower-Leiste, die sich beim Spielen sezieller Passagen füllt. Sobald diese halb voll ist könnt ihr mit einem Ruck die Gitarre in senkrechte Position bringen und damit die Star Power auslösen. Dadurch verdoppelt sich euer Score während dieser Zeit und die Zuschauer sind besonders Begeistert von eurer Performance.

So spielt ihr euch durch die ganzen Songs, wobei der Schwierigkeitsgrad auch innerhalb einer Stufe je nach Song natürlich unterschiedlich ist und gegen Ende hin zunimmt. Aprospos Schwierigkeitsgrad: Dieser macht beim Wechsel von Medium auf Hard einen sehr heftigen Sprung nach oben, hier hilft nur üben, üben, üben. Ich selbst sehe auf Hard noch kein Land und versage schon bei den ersten Songs.

Als Spielmodi stehen neben dem Karrieremodus, in dem ihr mit eurer Band immer größere Clubs und Stadien rockt und neue Songs freischaltet noch ein Quick Play und ein 2-Spieler-Coop-Modus zur Verfügung. Diesen konnte ich Mangels zweiter Gitarre noch nicht ausprobieren, der zweite Spieler übernimmt dann die Rolle des Bassisten bzw. der zweiten Gitarre (je nach Song).

Was sich in der Beschreibung eher recht trocken anhört, ist dank der coolen Präsentation und dem fetten Sound ein höchst zufriedenstellendes, wenn nicht sogar begeisterndes Spielerlebnis das mich derart in seinen Bann gezogen hat, dass ich sofort den ersten Teil nachgeordert habe und nun kaum erwarten kann die Songs dort zu spielen. Kein anderes Musikspiel hat mir noch mehr Freude bereitet (nur Osu! Tatakae! Ouendan bzw. Elite Beat Agents kommt sehr nah dran) und cih kann es kaum erwarten die PS2 wieder anzuschmeissen und wieder zu zocken. Eine definitive Kaufempfehlung für alle, die auch ein bisschen was mit Rockmusik anfangen können! 10/10

Besitzer der Xbox360 dürfen seit dieser Woche auch in die Saiten hauen, diese Version hat sogar 10 weitere, exklusive Tracks sowie die Aussicht auf jede Menge Download-Songs (darunter sollen auch die Songs von Guitar Hero 1 sein, das es exklusiv nur auf der PS2 gibt). Dazu gibts ne neue Surroundabmischung welche noch mehr das mittendrin – Gefühl vermitteln soll. Eine Wii-Version ist ebenfalls angekündigt. Für die PS2 soll in diesem Sommer noch Guitar Hero – 80s Edition erscheinen (Infos gibts aber bisher kaum welche), Guitar Hero 3 für die Next-Gen Konsolen ist auch schon in der Entwicklung (allerdings nicht mehr vom Original-Entwickler, der wurde von MTV gekauft und entwickelt nun in Zusammenarbeit mit Electronic Arts das Konkurrenzprodukt „Rock Band“ bei dem nicht nur der Gitarrist, sondern auch Drummer, Keyboarder, Bassist und Sänger vom menschlichen Spieler übernommen werden…)

PS2 – Version mit Gitarre kaufen!

PS2 – Version ohne Gitarre kaufen!

Xbox360 – Version mit Gitarre kaufen!

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2 Kommentare zu “Guitar Hero II (Activision/Red Octane, PlayStation2, 2006)”

  1. dervideospieler » Guitar Hero (Red Octane, PlayStation2, 2005)

    […] Vor einiger Zeit hat mich die Guitar Hero II – Sucht gepackt (siehe mein Bericht) und so war für mich klar, dass der bisher von mir ignorierte erste Teil auch noch schnellstens angeschafft werden musste. Das entsprechende Paket ist nun schon eine Weile in meinem Besitz und das Spiel wie schon Teil 2 recht ausführlich gezockt. […]

  2. dervideospieler » Guitar Hero III - Legends of Rock (Activision/Neversoft, Xbox 360, 2007)

    […] Zunächst einmal muss gesagt werden, dass sich am Spielprinzip im Vergleich zu den Vorgängern überhaupt nichts geändert hat und ich mir die Erklärung dessen hier spare. Wer also noch nie was von Guitar Hero gehört hat, der sollte sich mal meinen Beitrag zu Guitar Hero 2 durchlesen, bevor er hier weitermacht. Auf was ich eingehen werde sind die Änderungen im Vergleich zu den Vorgängern. […]

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